Die Low Fat Ernährung ist eine Variante der vielen Diäten, zwischen denen man heutzutage wählen kann. Low Fat stammt aus dem Englischen und bedeutet, dass der Fettanteil der Nahrungsaufnahme reduziert beziehungsweise minimiert werden soll. In dem folgenden Text gehen wir dieser Form der Ernährung auf den Grund.
Wie funktioniert die Low Fat Ernährung ?
Grob erklärt setzt sich jedes Nahrungsmittel aus den Bausteinen Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen zusammen. Die Low Fat Diät setzt darauf, dass der Anteil an Fetten stark reduziert wird. Lebensmittel, die viel Fett enthalten gehören bei dieser Art der Diät auf den Index. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nicht mehr als 60-70 Gramm Fett pro Tag zu sich zu nehmen.
Um eine effektive Low Fat Diät durchzuführen, sollte diese Vorgabe in etwa halbiert werden. Da die Hersteller von Lebensmitteln auf ihren Produkten angeben müssen, welche durchschnittlichen Nährwerte enthalten sind, lässt sich für jeden Menschen leicht entnehmen, welche Nahrungsmittel viel beziehungsweise wenig Fett enthalten.
Ernährungsplan – Das ist erlaubt
Die Low Fat Ernährung lässt einen großen Spielraum zu. Im Grunde genommen ist alles erlaubt, solange es fettarm ist und die Grenze von 30-35 Gramm Fett pro Tag nicht überschritten wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Diäten wird auch auf das Zählen von Kalorien verzichtet. Die Regeln sind also denkbar einfach. Lebensmittel, die bei der Low Fat Diät Sinn machen, sind beispielsweise Obst und Gemüse, da diese sehr wenig Fett beinhalten.
100 Gramm Äpfel enthalten nur ca. 0,2 Gramm Fett, um mal ein Beispiel zu nennen. Vollkornprodukte wie Brot, Nudeln oder Reis sind ebenfalls ratsam. Sogar mageres Fleisch, vorzugsweise Geflügel, darf auf dem Speiseplan enthalten sein, allerdings in überschaubaren Mengen. 100 Gramm Hühnerfleisch enthalten ungefähr 14 Gramm Fett, was in etwa der Hälfte der Menge an Fett, die man pro Tag zu sich nehmen darf, entspricht. Spiegel Gesundheit hat dazu ebenso Stellung genommen und auch über die gesundheitlichen Risiken gesprochen.
Auf diese Lebensmittel sollten Sie bei der Low Fat Ernährung verzichten
Im Wesentlichen sollte auf alles verzichtet werden, was viel Fett enthält. Produkte, die bei dieser Form der Ernährung gemieden werden sollten, sind zum Beispiel: Öle, Butter und Margarine. 100 Gramm Butter beinhalten satte 81 Gramm Fett und diese ist somit definitiv vom Speiseplan zu streichen. Darüber hinaus sollte auf fettes Fleisch, wie zum Beispiel Frühstücksspeck, Schnitzel oder Koteletts, verzichtet werden.
Auch wenn Obst prinzipiell ein wichtiger Bestandteil dieser Diät ist, bildet die Avocado, die aus botanischer Sicht dem Obst zugerechnet wird, hier eine Ausnahme. Mit 15 Gramm Fett auf 100 Gramm passt sie nicht in das Anforderungsprofil. Milchprodukte wie fettiger Käse oder Sahne sind genauso zu meiden, wie Süßigkeiten und Fast Food, was natürlich selbsterklärend ist.
Gibt es Studien, die die Wirksamkeit der Diät belegen ?
Es gibt einige Studien zu diesem Thema. Eine besonders bekannte und aktuelle ist die der Stanford University Medical School aus dem Februar 2018, die von Christopher Gardener geleitet wurde. In dieser Studie wurde die Low Fat Diät mit der sehr beliebten Low Carb Diät, bei der Kohlenhydrate gemieden werden, verglichen. 609 übergewichtige Probanden nahmen ein Jahr daran Teil und wurden dabei in zwei Gruppen aufgeteilt.
Das Ergebnis war, dass die Teilnehmer im Schnitt 5,5 Kilogramm abnahmen und die Low Fat Diät der Low Carb Diät in nichts nachstand. Dazu sei allerdings noch gesagt, dass die Studie auch einige Fragen aufwarf, da die Ergebnisse teilweise sehr stark variierten. Es gibt also immer noch keine Diät, die universell bei jedem Mensch anwendbar ist.
Vorteile der Low Fat Ernährung
Ein großer Vorteil ist, dass die Umsetzung sehr einfach ist. Die Regeln sind klar abgesteckt und es muss lediglich darauf geachtet werden nicht mehr als 30 Gramm Fett täglich zu sich zu nehmen.
Ein weiteres Plus ist, dass die Kalorienzufuhr quasi automatisch reduziert wird. 1 Gramm Fett beinhaltet etwa 9 kcal, während Kohlenhydrate und Proteine nur ca. 4 kcal aufweisen.
Außerdem bleiben Heißhunger-Attacken aus, die beim Verzicht von Kohlenhydraten auftreten können. Zu guter Letzt wurde festgestellt, dass eine Low Fat Ernährung sich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken kann.
Die Nachteile der Ernährungsform
Ein Nachteil ist, dass oftmals Fett generell verteufelt wird und dabei außer Acht gelassen wird, dass eine Mindestzufuhr an Fetten wichtig für den Körper ist. Gerade Menschen, die viel Sport treiben, benötigen mehr Omega-3-Fettsäuren und müssen aufpassen nicht zu wenig davon zu sich zu nehmen. Darüber hinaus ist es auch bei der Low Fat Diät entscheidend, dass ausgewogen gegessen wird und man sich regelmäßig bewegt.
Das ist natürlich kein Nachteil, den diese Form der Ernährung exklusiv für sich hat, dennoch entsteht oft der Eindruck, dass es mit dem Verzicht auf fetthaltige Lebensmittel getan sei.
Für wen ist die Low Fat Ernährung nicht geeignet ?
Diese Form der Diät ist für Menschen ungeeignet, deren Hauptproblem gar nicht die fetthaltige Ernährung ist. Kommen die Gewichtsprobleme durch die Einnahme von zuckerhaltigen Lebensmitteln, ist die Low Fat Variante der falsche Ansatzpunkt. Zucker wird im Körper zu Fett verarbeitet und so ist der Blick auf Nährwert-Tabelle eventuell trügerisch.
Zusammenfassung
Die Low Fat Ernährung ist eine wirkungsvolle Diät, die durch den Verzicht auf fetthaltige Lebensmittel zum Erfolg führt. Hält man sich an die Vorgaben, werden schnell Ergebnisse erzielt, was die Motivation fördert. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass sich die Cholesterinwerte verbessern können. Die Low Fat Ernährung eignet sich für sehr viele Menschen und ist alles in allem durchaus empfehlenswert.